Kürbitz. Sie sind die sympathischsten Rocker, die das Vogtland zu bieten hat. Wenn die SR2-Fahrer Gas geben, dann sieht das so aus: der Rücken gerade, die Knie leicht nach außen gestellt.
Als Helm dient bevorzugt das Modell Salatschüssel in beige, und in den Rädern dürfen gerne auch Putzringe hängen. Ein Bild, das auf ostdeutschen Straßen selten geworden ist.
Kürbitz hat dieses Bild zu seinem Markenzeichen gemacht und sein Dorffest um das DDR-Moped herumgestrickt. Am Sonntagnachmittag knatterten 806 SR1- und SR2-Fahrer durchs Dorf - ein Rekord, wieder einmal. "Das Dorf platzt, aber damit werden wir fertig", sagt Andreas Puffe, einer der Organisatoren. Vergangenes Jahr haben er und drei andere Mitglieder des Dorfclubs deswegen den Kürbitzer Bürgerpreis verliehen bekommen. Sie helfen ihrem Dorf zu einem kleinen Stückchen Ruhm.
Foto: Ellen Liebner
Puffe und sein Team sind diesmal fast überrollt worden. Der örtliche Fußball-Verein gab ihnen Ersatz-Leibchen, an die sie Startnummern hefteten. "Wir haben 750 Nummern drucken lassen. Wir dachten, das reicht dicke", sagt Andreas Puffe. Allerdings starteten 122 Moped-Fahrer mehr als vergangenes Jahr. Möglich, dass Gaudi-Sängerin Antonia aus Tirol, die Stargast des Löwenspektakels am Vorabend war, manchen gereizt hat, sein altes SR2 zu entstauben. Das Spektakel ist ein Fest rund um den Gasthof "Goldener Löwe".
Quelle: Freie Presse